Schloss Götzendorf um 1674 (v. G.M.Vischer)
Geschichte des Schlosses Götzendorf:
In einer Pergamenturkunde des Stiftes Wilhering aus dem Jahre 1180 wird der Name Walter von Gocynesdorf genannt. Später wurde aus dem Namen Gocynesdorf, Gezendorf und schließlich Götzendorf.
Die Geschichte des Schlosses ist im Wesentlichen von 4 Besitzepochen gekennzeichnet. Die Götzendorfer waren die ersten Schlossherren. Über sie gibt es kaum Informationen. Nur ein gewisser "Herr Chunrat de Götzentorf" , der ehrsame Ritter, Landrichter ob der Enns, wird 1306 genannt. Der letzte dieser Sippe war Jakob Götzendorfer. Dieser hatte zwei Töchter. Eine
heiratete einen Hautzenberger, die andere einen Vichtensteiner Herren.
Die Herrschaft der Hautzenberger und Vichtensteiner kennzeichnet die zweite Besitzepoche. Nach 31 Jahren verkauften diese Schlossherren ihren Besitz an Martin von Oedt. Dieser nannte sich von nun an "Merth von Oedt zu Getzendorff". Die beim Schlosseingang befestigte Marmortafel bezeugt diesen Kauf.
Die Oedter – 3. Besitzepoche: Martin von Oedt war seit 1450 passauischer Pfleger zu Sprinzenstein. Ihm gelang es, die Herrschaft durch weitere Zukäufe zu vergrößern. Die Oedter waren bis 1758 Besitzer von Götzendorf und hatten ihren Stammsitz am Hofe Oedt bei Aichberg, Pfarre Waldkirchen am Wesen.
Die Lamberger – vierte Epoche: Im Jahre 1758 erwarb Graf Johann Friedrich Lamberg (1737 – 1797) das Schloss Götzendorf um 26.772 Gulden und 1768 die passauischen Lehen der Herrschaft von Götzendorf. Sein Nachfolger, Graf Karl Eugen (1764-1831), erhielt am 16. Juli 1803 von Kaiser Franz II. den Lehensbrief und wurde zum Fürsten erhoben. Kaiser Josef II. hatte 1787 die Gerichtsbarkeit neu geordnet. Als aber seine Reform scheiterte, wurde in Götzendorf 1806 das Pflegeamt bevollmächtigt, die Gerichtsbarkeit für die Pfarre Rohrbach durchzuführen. Unter Fürst Gustav Joachim (1812 – 1862) mussten viele Besitzungen verkauft werden. Dem Reichsgrafen Karl Emil von Lamberg (1845 – 1905) wurde im Jahre 1887 der Fürstentitel abgesprochen. Zu der Zeit besaß er nur noch das passauische Lehen von Götzendorf. Nachdem das Schloss 1899 abgebrannt war, verloren die Lamberger Herren die wirtschaftliche Kraft. Sie verkauften daher am 18. Juni 1900 die Brandstätte an die Gemeinde Oepping.
Das Schloss beherbergt heute die Seelsorgestelle Götzendorf (kleine schöne Schlosskirche) und eine 2-klassige Volksschule.
Den quadratischen Innenhof ziert ein sehenswerter Arkadengang aus dem 17. Jahrhundert.
Gedenksteine, die im ehemaligen Meierhof angebracht waren, wurden restauriert und im Schlosshof wieder zugänglich gemacht.
OSR Karl Schützeneder verfasste im Jahre 1998 eine Broschüre "Aus der Vergangenheit von Schloss Götzendorf", die einen umfangreichen historischen Rückblick auf die Geschichte des Schlosses wiedergibt. Diese Broschüre ist beim Gemeindeamt zum Preis von € 9,00 erhältlich.
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Bilder von Schloss Götzendorf: